Geistliche Abendmusik zum Karfreitag

Einstimmen und Besinnen, so kann die Geistliche Abendmusik am Gründonnerstagabend in der Kirche Leipzig-Mitte zusammengefasst werden. Die 48. Auflage wurde von den Sängern des Bezirksmännerchores sowie einer Instrumentalgruppe und Solisten gestaltet.

Der Abend stand ganz im Zeichen des Passionsgeschehens. Die Auswahl der Musikstücke und die Vortragsweise schufen eine besondere Atmosphäre. Bei der Rezitation des Liedes „O Haupt voll Blut und Wunden“, wozu der Männerchor die Melodie des Liedes summte, wurden dem Zuhörer die Qualen, die Jesus Christus am Kreuz erlitt, bewusst gemacht. Aber nicht nur das geistige Auge wurde angesprochen. Eine Bilderfolge zeigte auf einer Leinwand den Kreuzweg, den unser Erlöser einst beschritt.

Ganz still im Saal wurde es bei dem bekannten Karfreitagslied „Weinen lasst mich, bitter weinen“. Eine Bibellesung rekapitulierte die Ereignisse vor rund 2000 Jahren, ehe der Bariton Manuel Helmeke den Zuhörern die Bach-Arie über Jesu letzte Worte „Es ist vollbracht“ entgegenbrachte. Der Chor besang die Liebe Gottes, der seinen eigenen Sohn nicht verschonte. Abgerundet wurde dies durch eine romantische Klavierbegleitung.

Auf einen Applaus wurde an jenem Abend bewusst verzichtet. Er hätte der Stimmung nicht Rechnung getragen. Denn wie im musikalischen Schlusspunkt durch den Männerchor besungen, „Nur so wie du, Herr Jesu“, sollten alle nach Hause gehen: Friedlich, ruhig, sich der Gnade Gottes und des Opfers, das Christus gebracht hat, bewusst.

Text: M.I., Fotos: K.G.