Abschied von Bezirksevangelist i. R. Horst Heuer

Apostel Jens Korbien hielt einen bewegenden Trauergottesdienst in unserer Kirche Leipzig-Mitte für den am 24.Mai 2017 verstorbenen Bezirksevangelisten i. R. Host Heuer. Die Worte aus Lukas 2, 29.30 „Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen.“ dienten als Grundlage.

Zu Beginn des Gottesdienstes ging der Apostel darauf ein, dass er erst am 7. Mai an diesem Platz Horst Heuer und seiner Ehefrau Ruth den Segen Gottes zur Eisernen Hochzeit gespendet hat. Das war schon ein Wunder, dass Horst Heuer trotz seiner schweren Krankheiten diesen Tag in der großen Gemeinde mit Freuden erleben konnte. „Für dieses Wunder sind wir dankbar“, so der Apostel. „Wir danken, dass wir ihn haben durften.“

Horst Heuer wurde am 21. März 1927 in Greifenberg/Pommern in eine neuapostolische Familie hineingeboren. Durch den Zweiten Weltkrieg wurde die Familie zerstreut und fand sich erst 1947 in Altenburg wieder. Nun arbeitete Horst Heuer in der dortigen Bibliothek und erwarb 1954 den Abschluss als Bibliothekar. Hier lernte er auch seine spätere Frau Ruth Schellenberg kennen, die er 1952 heiratete.

Horst Heuer war in der Neuapostolischen Gemeinde aktiv und wurde früh als Amtsträger ordiniert. 1969 erfolgte die Beauftragung als Vorsteher für die Gemeinde Altenburg. 1974 folgte er dem Ruf, als Sekretär des Bezirksapostels in der Verwaltung Taucha zu arbeiten. Im Jahre 1975 empfing er das Hirtenamt und wurde für über acht Jahre als Vorsteher der Gemeinde Leipzig-Mitte beauftragt. Im selben Jahr erfolgte die Ordination zum Bezirksevangelisten für den Bezirk Leipzig. In diesem Amt diente er bis zu seiner Ruhesetzung im Jahre 1992. Er war nahezu 45 Jahre als Amtsträger im Werke des Herrn tätig.

In den Jahren seiner Tätigkeit als Sekretär der Bezirksapostel Köhler und Nehrkorn, als Vorsteher der Gemeinde Leipzig-Mitte sowie als Bezirksevangelist im Kirchenbezirk Leipzig hat Horst Heuer weit mehr als nur den Bezirk Leipzig geprägt: Unzählige Studien und Ausarbeitungen, Artikel, Rundschreiben und Unterrichtsmaterialien künden noch heute von seiner Lehr- und seelsorgerlichen Tätigkeit. Ähnlich wie in Altenburg war die Wohnung von Heuers auch in Leipzig für jeden offen und ein Ort inniger Seelsorge.

Horst Heuer resümierte in einer Zwischenbilanz seines Lebens im Jahr 1974: „Als Kind neuapostolischer Eltern geboren, kam der Segen aus dem Vorbild eines arbeitssamen Gottesknechtes und treusorgenden Vaters und einer herzensguten, gläubigen Mutter auf mich. Tiefe Gotteserlebnisse und gnadenreiche Fügungen wurden mir geschenkt. Zeitig ins Mittun gerufen, fand ich bis heute darin Bewahrung.“

Durch schwere Krankheiten gezeichnet, mehrfach dem Tod entronnen und zweimal längere Zeit gelähmt, erlebte Horst Heuer wahrhaftig Gottes Beistand, Schutz und Hilfe. Er war kein Mann der körperlichen Stärke, aber dafür ein Mann mit einem wachen, lichten und tiefgreifenden, von Gott begnadeten Geist. Mit über 90 Jahren endete im Beisein seiner Frau sein irdisches Leben am 24. Mai 2017.

Auf das Textwort ging Apostel Korbien ein, indem er den Entschlafenen mit Simeon im Tempel verglich. Es heißt in der Heiligen Schrift: „Dieser Mann war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels und der Heilige Geist war mit ihm.“ Solches kann auch von Horst Heuer gesagt werden. Gott hat das erfüllte Leben von Horst Heuer von Anbeginn in wunderbarer Weise zum Segen vieler Seelen gefügt und nunmehr vollendet. Er wird uns in bleibender Erinnerung bleiben.

Gemeindevorsteher Hirte Gerd Barleben schilderte in einem Predigtbeitrag seine ganz persönlichen Eindrücke von dem Heimgegangenen und kennzeichnete ihn als Lehrer, Wissenden und Dienenden.

„Großer Gott, nun kann ich in Frieden heim zu dir gehen, ich vertraue dir, denn du hältst deine Versprechen.“, so heißt das Textwort aus Lukas 2, 29 in einer freien Bibelübersetzung. Horst Heuer ist in Frieden heimgegangen.

Während des Chorliedes „Gleich wie die schimmernden Sterne erblassen“ wurde der Sarg von sechs Brüdern aus dem Kirchensaal getragen, und die gesamte Trauergemeinde konnte so Abschied von Bezirksevangelist i. R. Horst Heuer nehmen.