Unzufrieden zum Frieden – es ist eben „immer noch was drin“
2013 nahmen einige Betreuer und Jugendliche aus dem Kirchenbezirk Halle an einem Jugendseminar in Quelle-Steinhagen teil. Mit Begeisterung erzählten sie vom Jugendgottesdienst und dem Jugendseminar. So entstand der Plan, im kommenden Jahr, also 2014, eine Fahrt nach Bielefeld in die Jugendbegegnungsstätte (JBS) der Neuapostolischen Kirche, Bezirk Bielefeld zu unternehmen.
Vom 24. bis 26. Oktober fuhren ca. 20 Jugendliche unseres Kirchenbezirkes nach Bielefeld. Nach ca. 3,5 Stunden Fahrt waren wir doch froh, endlich da zu sein. Ich ebenfalls, da eine falsch eingegebene Anschrift mich etwas abseits des Weges führte. Nun ja, so sorgte ich zumindest für ein bleibendes „Erinnerungsstück“.
Erwartet sein und gut aufgenommen fühlen
Die JBS in Bielefeld ist eines unserer Kirchengebäude, das jedoch grundsätzlich nur noch zu Jugend-Gottesdiensten genutzt wird und sonst der Jugend zu festgelegten Zeiten als Begegnungsstätte dient. Billard, Kicker, ein Innenhof mit Grillmöglichkeit, Tischtennisplatte und Aufenthaltsräume bieten Raum für Zeitvertreib und Begegnung.
Diese fand auch mit den Bielefelder Jugendlichen statt, die uns vorbehaltlos aufnahmen. Sicher, eine gewisse „Aufwärmzeit“ brauchte es schon. Aber das ist wohl eher normal. Der Abend klang so in angenehmer Runde aus. Nicht zuletzt diente die Fahrt dazu, uns selbst – also im Kreis der Jugend unseres Bezirkes – näherzukommen.
Unser Programm am Samstag startete mit einem Geocaching. Das Wetter war zwar nicht einladend, aber es weichte unsere gute Stimmung nicht auf. Leider konnten wir den Cache nicht finden. Naja, hat bestimmt jemand die falschen Koordinaten vorgegeben… Trotzdem hat es Spaß gemacht, in den Gruppen gemeinsam etwas zu erreichen.
Geschichte – vielfältig vermittelt
Unser nächstes Ziel war das Archiv des „Netzwerkes Apostolische Geschichte“ in Brockhagen. Ein interessanter Vortrag, abgerundet durch ein Gespräch zum Thema „Kirche verändern“ und ein Rundgang mit Einblick in das Archivmaterial komplettierten den Aufenthalt. Natürlich durfte Gesang, unterstützt durch ein historisches Konzertharmonium, nicht fehlen. Am Ende erschloss sich wohl jedem der tiefere Sinn der Frage: „Was ist, wenn sich niemand mehr erinnert?“ Geschichte bewegen, in Erinnerung behalten – auch die der eigenen Kirche – dient letztendlich dazu, besser zu verstehen und über die eigene Herkunft Bescheid zu wissen.
Unsere Tagestour führte uns weiter zum Bibeldorf in Rietberg. Der sehr inhaltsreiche Rundgang bot – neben Erläuterungen geschichtlicher und geographischer Hintergründe und Zusammenhänge im Land der Heiligen Schrift – wohl für manchen völlig neue Einblicke. Ein Beitrag, um Verständnis zu fördern.
Wege in der Nacht – „anstrengend“ und erbauend
Nächste Etappe: Nachtwanderung. An der Bielefelder Sparrenburg trafen wir uns mit Jugendlichen der ortsansässigen Gemeinden. Im großen Pulk ging es in die Nacht… und nicht mehr hinaus. Naja, es dauerte etwas länger als geplant! Ich gebe zu, ein gewisser Unfriede stieg in mir auf! Dazu später mehr. Der Abend klang wiederum in der JBS aus. Gegen 23.00 Uhr stimmten wir uns mit einer Andacht auf den Sonntag ein. Barmherzigkeit war der zentrale Begriff der Andacht, die neben Gesang und Wort Impulse zum Nach-Denken bot.
Jugendseminar – Gottesdienst und bewegende „Weiterbildung“
Der Sonntag führte uns in die Kirche nach Quelle-Steinhagen. Der Gottesdienst, den Bischof Johanning hielt, stand unter dem Bibelwort Jakobus 2, 15.16
„Wenn ein Bruder oder eine Schwester Mangel hätte an Kleidung und an der täglichen Nahrung und jemand unter euch spräche zu ihnen: Geht hin in Frieden, wärmt euch und sättigt euch!, ihr gäbet ihnen aber nicht, was der Leib nötig hat – was könnte ihnen das helfen?“
Etwa 200 Jugendliche des Bezirkes Bielefeld und wir aus dem Bezirk Halle fanden sich in dem Rund des Kirchenschiffes ein, das sich neben dem eigentlichen Kirchenraum befindet. Es wird speziell für Jugendseminare genutzt. Die Architektur hat einen besonderen Reiz. Die kreisförmig angeordneten Sitzreihen bieten auch aufgrund der gestaffelten Sitzhöhe den Eindruck eines Hörsaals. Und wahrlich, zu hören gab es einiges. Es ist eben „immer noch was drin“, wenn wir uns an Gott wenden, so Bischof Johanning zur Jugend. Das Thema des Jugendseminars „Unzufrieden zum Frieden“ zog sich durch den Sonntag. Und so relativierte sich auch meine Unzufriedenheit vom Samstagabend zu einer kleinen Lehre für mich!
Das Seminar, das sich an das Mittagessen anschloss, bot einiges. Die in Gruppen eingeteilten Teilnehmer beschäftigten sich mit verschiedenen Fragestellungen zum Thema:
- Frieden mit Gott,
- Frieden mit meinem Nächsten,
- Frieden mit mir selbst.
Die Ergebnisse wurden durch Gruppensprecher vorgestellt. Begleitet durch eine gewinnende Moderation wurden so der Jugend Impulse für weitere Jugendstunden gegeben.
Am Ende standen Fürbittgebete von 3 jungen Geschwistern. Bewegende Momente, die Bischof Johanning am Ende aufgriff. So, wie er auch die Belange der Jugend aufgriff – in ihrer Vielfalt an Dank, Bitten, Sorgen….
Zum abschließenden Gebet reichten sich alle Anwesenden die Hände – auch für mich eine neue Erfahrung. Die Atmosphäre zum Ausklang des Sonntags beschreiben zu wollen – es würde mir nicht gelingen. Dabei soll kein falscher Eindruck von Schwärmerei erweckt werden. Der Gottesdienst bot der Jugend Gottes Wort als Orientierung in aufbauender Form. Der Nachmittag ergänzte ihn mit Lebens- und Glaubenshilfen – aus der wiedergegebenen Erfahrung der Jugend und im Gespräch miteinander.
Wie wir nach Hause fuhren? – Mit neuen Bekanntschaften, Vorfreude auf ein Wiedersehen, Motivation für die Zukunft und mit einem gestärkten Zusammenhalt untereinander.
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