„... auf dass ihr seid, wo ich bin!“

Unter diesem Motto stand ein Instrumentalkonzert zum Gedenken an die Entschlafenen.

Am Samstag, 2. November 2013, fand im Gemeindezentrum Halle (Saale) ein Instrumentalkonzert statt, welches für über 200 Zuhörer eine Möglichkeit der Einstimmung auf den Gottesdienst für Entschlafene am ersten Novembersonntag bot.

Das Konzert wurde von 30 Instrumentalisten aus den Kirchenbezirken Magdeburg, Halberstadt und Halle (Saale) unter der Leitung von Jan Petereit gestaltet und enthielt bekannte Liedbearbeitungen wie auch klassische Musikstücke, die mit einer emotionalen Bildpräsentation unterstützt wurden.

Das Programm war bereits im vergangenen Jahr von den Bezirksorchestern Magdeburg und Halberstadt erarbeitet worden und in der Kirche Magdeburg-Süd erklungen. Nun folgte man gerne der Einladung aus dem Bezirk Halle zu einer gemeinsamen Wiederholung.

Als die Musiker am Freitagabend zur Generalprobe eintrafen, waren viele fleißige Hände schon tätig gewesen, um die Kirche vorzubereiten, die Technik einschließlich der beleuchteten Pulte zu installieren oder für das leibliche Wohl zu sorgen.

Schnell breitete sich eine fröhliche, konzentrierte Atmosphäre aus und nach 2 Stunden war der Ablauf organisiert und die Instrumentalisten, die vorher noch nie in dieser Besetzung zusammen musiziert hatten, zu einem Klangkörper geworden. Ein gemeinsamer Imbiss in der Kirche beschloss diesen langen, mit vielen schönen Momenten erfüllten Abend.

Anschließend bezogen die auswärtigen Musiker die Jugendherberge „Ruderhaus am Böllberg“, man saß noch etwas zusammen und genoss die besonderen Augenblicke in der Gemeinschaft.

Am Samstagvormittag stand ein Besuch im „Händel-Haus“ auf dem Programm. Hier lebte der große Komponist Georg Friedrich Händel von seiner Geburt 1685 bis zum Jahr 1703. Die Ausstellung „Händel, der Europäer“ folgt seinem Lebensweg durch Europa, der Besucher kann unmittelbar in diese Zeit eintauchen. Die Instrumentensammlung des Hauses umfasst etwa 700 Instrumente. Eine alte Mauer-Orgel aus dem Jahr 1770 konnte extra für die Gruppe angespielt werden und Händels festliche Klänge erfüllten das Museum.
 

Das Instrumentalkonzert bewegte dann ab 17 Uhr in ganz besonderer Weise die Besucher. „Beim Hören bekannter Melodien durch Instrumente, ohne auf den Text zu achten, können Gedanken und Gefühle in besonderer Weise auf die Reise gehen und hinterlassen einen tiefen Eindruck in der Seele“, so ein Zuhörer nach dem Konzert.

Mit dem Stück „As the deer“ (dt.: „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser“) eröffneten die Streicher das Programm und gaben dabei den Empfindungen zwischen Verzweiflung und Gottvertrauen Raum. Im „Ave verum“ von W.A. Mozart wurde an die Bedeutung des Leidens Christi am Kreuz erinnert und die Bitte nach Gemeinschaft in Brot und Wein in der Todesstunde geäußert.

Auch eine Vertonung des „Vater unser“ gab in besonderer Weise Raum zur persönlichen Einkehr im Gebet.

Im weiteren Verlauf des Programms wurden die Entstehungsgeschichten der Lieder „Weiß ich den Weg auch nicht“ und „Erscheinen meines Gottes Wege“ vorgetragen und die jeweiligen Liedtexte rezitiert. Nach dem Schlussgebet erklang vom ganzen Orchester gespielt das bekannte Lied: „Treff ich dich wohl bei der Quelle“ und spannte so den Bogen von Trauer und Leid hin zur großen Hoffnung unserer Zukunft bei Gott.

Unter leisen Orgelklängen von „Sehn wir uns wohl einmal wieder…“ verließen die Zuhörer ruhig, aber innerlich bewegt die Kirche.