Beim armen Herzen sein – Barmherzigkeit
Der letzte Gottesdienst für Entschlafene des Jahres 2012 hatte Bezirksapostel Wilfried Klingler, die Apostel Gerald Bimberg, Jens Korbien und Rolf Wosnitzka sowie Bischof Ralph Wittich und über 400 Geschwister (auch aus umliegenden Gemeinden) nach Halle (Saale) geführt.
Bezugnehmend auf das Lied des Chores „Hört die Himmelglocken klingen“ (CM 11) fragte der Bezirksapostel die versammelte Gemeinde: „Hörst du sie?“ Dann fuhr er fort: „Jesus bietet an: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken (Matthäus 11, 28). Sagen wir es auch denjenigen, die das bisher noch nicht oder überhört haben. Das Evangelium Jesu ist wie der Schall einer großen Glocke, der gehört wird und Leib und Seele in Bewegung bringt.“
Als Bibelwort für den Gottesdienst diente Hebräer 7, 25:
„Daher kann er auch für immer selig machen, die durch ihn zu Gott kommen; denn er lebt für immer und bittet für sie.“
Der Bezirksapostel verwies darauf, dass der Schreiber des Hebräerbriefes hier Jesus Christus als den Hohenpriester des Neuen Bundes im Vergleich zu dem des Alten Bundes – Melchisedek – charakterisiert. Aber alle Hohenpriester haben nur Opfer dargebracht, nicht sich selbst geopfert, sind am Ende ihres Lebens gestorben und konnten nicht auferstehen wie der Gottessohn. Christus hat das Opfer gebracht für alle Menschen, im Diesseits wie im Jenseits. Dadurch können sie für immer selig, das heißt errettet werden. Und er bittet für die, die durch ihn zu Gott kommen.
An den Beispielen aus dem Buch der Makkabäer (vgl. 2. Makkabäer 12, 39–46) und des Gleichnisses „Vom reichen Mann und dem armen Lazarus“ (vgl. Lukas 16, 19–31) führte Bezirksapostel Klingler aus, dass das Fürbitten für Seelen im Jenseits immer schon Bestandteil der Heiligen Schrift war. Mancher Hinweis lasse sich aus der Heiligen Schrift entnehmen, aber daraus eine Lehre zu entwickeln sei sehr schwer. Er verwies darauf, dass alles immer noch den Glauben voraussetzt und gab deutlich zu verstehen, dass wir uns in das Heilswirken Jesu nicht „einklinken“ können.
Im weiteren Teil seiner Predigt ging der Bezirksapostel darauf ein, dass menschlicher Geist schon sehr viel erfunden hat, was wir uns vor Jahren nicht einmal vorstellen konnten. Der Fachmann kann es erklären, der Laie wundert sich nur. Für ihn liegt ein Schatten des Nichterkennens, des Geheimnisvollen, des Verborgenseins darüber. So ist es für uns mit den Verhältnissen in der Ewigkeit. Die Menschen haben immer schon danach gefragt, was einmal nach den Erdenjahren kommt: Das kann doch nicht alles gewesen sein?
Was ist Sünde? – Auf diese Frage ging der Bezirksapostel recht intensiv ein. Am Beispiel des Volkes Israel auf seiner Wüstenwanderung (das Volk redete wider Gott und wider Mose, vgl. 4. Mose 21, 4–9), an der Gutmeinung des Petrus („Gott bewahre dich, Herr! das widerfahre dir nur nicht“, vgl. Matthäus 16, 21–23) und an den Aussagen zum Weltgericht („Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan“, vgl. Matthäus 25, 31–46) verdeutlichte der Bezirksapostel, wie man heute auch ohne offensichtlichen Verstoß gegen die Zehn Gebote gegen Gott sündigen kann:
- Das Volk Israel stellte sich gegen den Weg Gottes, es murrte, kritisierte Gott.
- Petrus begehrte auf gegen das, was im Willen Gottes lag.
- Wer Gutes tun kann und tut es nicht, der sündigt gegen Gott.
Anhand dieser Beispiele kann sich jeder prüfen, wie er mit Gottes Weg, Willen und Zulassung umgeht und ob er dem Nächsten in der Gemeinde seinen Platz einräumt.
An das Geschehen am Berg Hor erinnerte Apostel Bimberg in seiner Mitpredigt. Er hob besonders das Rettungsmittel, die von Mose im Auftrag Gottes aufgerichtete „eherne Schlange“ hervor. Darin ist heute der erhöhte Jesus Christus zu sehen. „Sünde ist mit Unglaube verbunden und Errettung mit Glaube“, so der Apostel. Diese kann vollumfänglich nur Jesus Christus anbieten.
Rettung mit all ihren Umständen und Möglichkeiten bewegte anschließend Apostel Korbien. Dazu gehört auch derjenige, der die Rettung ermöglicht, sie anruft und in die Wege leitet.
In der Vorbereitung auf die Sakramentshandlungen für die Entschlafenen ging Apostel Wosnitzka auf Ereignisse der letzten Wochen in seinem Arbeitsbereich bzw. in Deutschland und in den USA ein. Dabei kamen Menschen ums Leben, weil man aus Verzweiflung in Kauf nahm, Unbeteiligte mit in den Tod zu reißen, weil medizinische Hilfe nicht ausreichte, um ganz junges Leben zu retten, wo Naturgewalten trotz Vorbereitung und Wissen um das Kommende Todesopfer forderten. Sie alle können Bestandteil unserer Fürbitten sein, unserer Barmherzigkeit. Bezirksapostel Klingler erklärte diese Eigenschaft so: „Beim armen Herzen sein“ (nach A. Kühner, Pf. i.R., *1941) und charakterisierte das besondere Fest als einen Tag der Barmherzigkeit.
Die Spendung der Sakramente für die Entschlafenen waren bewegende Momente und der Höhepunkt des Gottesdienstes, den die Gemeinde durch einen einfühlsamen Chor- und Instrumentalvortrag einleitend und abschließend erlebte.
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