Vorsteher zu Gast im "verrückten Kirchlein"

Zum diesjährigen Vorstehertag hatte die Gemeinde Borna eingeladen. Dabei gab es unter anderem viel über ein kleines "verrücktes Kirchlein" zu erfahren.

Themenschwerpunkt des Gottesdienstes war die göttliche Fülle. Die Gemeinde untermauerte dies durch verschiedene musikalische Darbietungen. So erfreuten neben dem Gemeindechor auch der Bornaer Kinder-, Jugend- und Männerchor die Gottesdienstbesucher mit ihren Vorträgen. Zum Abschluss des Gottesdienstes sangen die Vorsteher in guter Tradition ein Männerchorlied.

Nach dem Gottesdienst und einem gemeinsamen Foto ging es zum Mittagessen in den Ratskeller. Gut gestärkt folgte ein kleiner Spaziergang durch die Straßen von Borna, der vor der Emmauskirche auf dem Martin-Luther-Platz endete.

In der Kirche wurden alle herzlich im "verrückten Kirchlein" begrüßt, das - bedingt durch den Braunkohleabbau im mitteldeutschen Revier - mit großem technischen Aufwand seinen alten Standort aufgeben musste. Der zuständige Gästeführer erzählte einiges über die Geschichte und die Bedeutung der Kirche, die Ausstattung, die Orgel und natürlich den abenteuerlichen Umzug von Heuersdorf nach Borna. Mit viel Witz, gespickt mit Anekdoten und echtem "säggs´schem" Mundwerk ging es durch die Jahrhunderte und die vielschichtigen Begebenheiten um und mit der Kirche. Am Ende stimmten alle das Lied "Der Herr ist mein Licht" an und Priester Karger setzte sich an die historische Orgel und entlockte ihr ein paar Töne.

Dann wurde es für die Amtsbrüder aufregend, denn die Zeit wurde zurückgedreht und sie fanden sich im Religionsunterricht der etwas anderen Art wieder. Mit dem Blick ihrer "Erziehungsberechtigten" - also der Ehefrauen - im Rücken, wurde unter der gestrengen Aufsicht des "Oberstudienrates" Kischkel das besondere Bibelwissen abgeklopft. Hier mussten sich die "Schüler" oftmals den Kenntnissen der "Oberprimaner" (die Bornaer Jugend) geschlagen geben. Um das Wissen über bestimmte Inhalte der Bibel, zum Beispiel einen erwähnten Dichter ("Dichter Nebel"), den Anfang der Bibel ("Das Inhaltsverzeichnis") und andere interessante Bibelzitate und Ereignisse war es nicht allzu gut bestellt.

Nach dieser Religionsstunde, die einige Schweißtropfen hervorrief, konnten alle wieder etwas entspannter die einzelnen Etappen der Vorbereitung und die Reise der Emmauskirche von Heuersdorf nach Borna in einem Video verfolgen. Dort wurde der Umzug, der vom 22. bis 30. Oktober 2008 dauerte, gezeigt und erläutert. Für den 12 Kilometer langen Weg benötigte die 665 Tonnen schwere und 14,5 Meter lange Kirche eine reine "Fahrzeit" von 20 Stunden. Nach den vielen Informationen kam die Stärkung bei Kaffee und Kuchen gerade recht. In gemütlicher Runde ergaben sich zahlreiche schöne Gespräche und mit einem gemeinsamen Gebet endete dieser interessante, informative und vom Ort her etwas "verrückte" Vorstehertag. Vielen Dank an die Gemeinde Borna und alle Mithelfer!