Bewegender Gottesdienst in der Gemeinde Markranstädt

Es ist immer ein Höhepunkt, wenn ein Kind versiegelt wird. Aber wenn in einem Gottesdienst gleich zwei Amtsträger, die zudem als Vorsteher der Gemeinde gedient haben, in den verdienten Ruhestand treten und ferner ein neuer Gemeindevorsteher beauftragt wird, dann ist das etwas ganz Besonderes. So geschah es im Gottesdienst mit Apostel Korbien am 26.11.2017 in der Gemeinde Markranstädt.

Als Textwort legte der Apostel Offenbarung 1, 9 zugrunde: „Ich, Johannes, euer Bruder und Mitgenosse an der Bedrängnis und am Reich und an der Geduld in Jesus, war auf der Insel, die Patmos heißt, um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses von Jesus.“

Der Apostel unterstrich in seiner Predigt, dass unser Leben als Christen in unserer Region glücklicherweise nicht in Bedrängnis ist. „Auch die beiden Amtsträger, die heute in den Ruhestand versetzt werden, mussten nicht wegen ihres Glaubens ins Gefängnis gehen.“ Zur Zeit des  Apostel Johannes war das leider anders. Er wurde auf die Insel Patmos verbannt und war dort isoliert. Somit konnte er nicht seiner Herzensangelegenheit nachgehen, dem Verbreiten des Evangeliums. Natürlich fiel es ihm schwer, dies zu akzeptieren. Aber Gott hatte etwas viel Größeres mit ihm vor. Er wollte ihm die Zukunft offenbaren.

Apostel Johannes zeigt uns als Bruder die Teilhabe am Reich Gottes auf, die aber auch die Teilhabe an der Bedrängnis und der Geduld erfordert.

„Das Reich Gottes ist heute schon erlebbar“, so Apostel Korbien. Dies soll sich bei jedem Christen in seinem Wesen zeigen. Dies kann in der Familie und in der Gemeinde erlebbar werden durch die Vergebung und das gemeinsame Gebet: „Dein Reich komme.“

Auch heute haben wir Bedrängnisse, die wir zunächst nicht verstehen. Wir fragen uns dann, warum hat Gott dieses oder jenes zugelassen? Gott aber gibt uns Kraft, damit wir diese Situationen durchleben können. Der Herr bekennt sich zu uns.

„Geduld ist nötig, um die Begeisterung an Gott und seinem Werk nicht zu verlieren“, so der Apostel. Er verwies auf die Sendschreiben der Offenbarung, zum Beispiel an die Gemeinde zu Laodizea, nicht lau im Glauben zu werden.

Anschließend wurden die in den Ruhestand zu versetzenden Brüder Evangelist Rudolph und Priester Powalowski an den Altar gerufen. Beide stellten den Dank in den Mittelpunkt ihrer Predigt. Dabei dankten sie sowohl ihren Müttern und Lehrern, als auch den Gemeindemitgliedern. Ein Dank ging an diesem Ewigkeitssonntag auch in die jenseitige Welt.

Bei der Vorbereitung auf die Sündenvergebung wies Bischof Matthes auf die verschiedenen Bedeutungen der Bitte „Dein Reich komme“ hin.

Nach der Heiligen Versieglung eines Kindes und der Feier des Heiligen Abendmahls wurden die beiden Amtsträger in den Ruhestand versetzt. Interessant dabei ist, dass Priester Powalowski von 1994 - 1998 als Vorsteher der Gemeinde Markranstädt tätig war und nach der Fusion der Gemeinden Markranstädt und Lützen Evangelist Rudolph diesen Auftrag ausübte. „So ist es etwas Besonderes, dass gleich zwei Vorsteher der Gemeinde gemeinsam in den Ruhestand versetzt werden.“ Eine besondere Freude für den Apostel war, dass er Priester Frank Günther als neuen Gemeindevorsteher beauftragen konnte. Er wünschte ihm Gottes Segen und viel Verständnis für die Gemeinde.