Kurzurlaub für Körper und Seele

Zeit - dieses kostbare Gut stand im Mittelpunkt der 2. Familienfreizeit der Gemeinde Leipzig-Mitte: Zeit zum Reden, zum Zuhören, zum Verstehen, für den Nächsten - Zeit für ein lebendiges Miteinander.

Im August 2009 trafen sich Geschwister der Gemeinde Leipzig-Mitte eine halbe Stunde von zu Hause entfernt zum 2. Familienfreizeitwochenende. Es waren Familien mit Kindern, Freunde, Partner, Singles, Senioren und Großeltern dabei - ein bunter Reigen, wie in jeder Gemeinde eben. Prima, dass auch einige Geschwister am Samstagnachmittag die Gelegenheit nutzten, um vorbei zu schauen. Damit war unsere "Familie" größer als im letzten Jahr.

Auf dem weitläufigen Gelände eines Schullandheimes mit angrenzendem Wald, einem See, einem Spielplatz und sogar einer Windmühle verbrachten alle ein Urlaubswochenende der besonderen Art. Jeder hatte etwas ganz Kostbares mitgebracht - seine Zeit. Eine unserer Schwestern beschrieb es so: "Zeit zum Reden, zum Zuhören, zum Verstehen; Zeit, noch einmal auf Gesagtes zurückzukommen. Und endlich Zeit, christliche Werte anzusprechen, Ideen zu bewegen, Fragen in die christlich gesinnte Runde zu stellen, zu reflektieren. Schön, dass Gotteskinder miteinander reden."

Die Kinder erlebten ihre Kirche aktiv, lebendig und liebevoll. Hier gab es kaum Stillsitzen! Mit einer Vorsonntagsschullehrerin und einigen Eltern waren sie den ganzen Samstag in Aktion: Boot fahren, baden, Kinderbibellesestunde, singen, tanzen, basteln und wandern.
Da hatten auch kleine "Rockzipfeljäger" die Mama ganz vergessen.

Na, und die Erwachsenen?Sie nutzten die Zeit zum gemeinsamen Gespräch und für einen gezielten und intensiven Gedankenaustausch. Aufgrund der aktuellen Anregungen durch den Europa-Jugendtag, Artikeln in der Zeitschrift "Unsere Familie" und schließlich der Visionen aus dem aktuellen Flyer zur "Gemeinde 2014" stand das Thema schnell fest:

"Lebendige Gemeinde im Alltag leben".

Dazu ergaben sich folgende Fragen:

  • Wann spüre ich selbst /
    spürt meine Familie "Wohlfühlgemeinde"?
  • Welche Gedanken hatte ich zum Flyer
    "Einblicke in die Entwicklung der NAK Mitteldeutschland"?
  • Was "belebt" die Gemeinde nach innen und nach außen?
  • Was könnten wir / ich noch tun?
    Was machen andere Gemeinden?
    Was gelingt dort / da und warum?

Jeder hatte sich im Vorfeld mit diesen Fragen beschäftigt. Und so konnten am Samstagnachmittag alle in Ruhe über ihre Gedanken und Fragen zu dem Thema sprechen. Schön war dabei, dass wie schon im letzten Jahr Offenheit, Respekt und Anteilnahme die Runde prägten. Dieser Austausch war für alle erneut ein großer und wichtiger Baustein der Familienfreizeit.

Auf einer großen Leinwand wurde alles festgehalten, so dass auch die Gemeinde ein wenig daran "teilhaben" kann. Zusammenfassend lässt sich feststellen:

  • Es gibt schon viele Punkte, die Leipzig-Mitte zu einer lebendigen "Wohlfühlgemeinde" machen!
  • Es bestehen aber auch noch offene Wünsche, Ideen und Einsatzbereitschaft. Wie geht es damit weiter?
  • Unser Glaube bleibt dennoch das Wichtigste !

Nicht zu vergessen: Am späten Samstagnachmittag wurde der Gottesdienstraum für den Sonntag vorbereitet. Nur ab und zu durften die Erwachsenen die Kinder unterstützen, denn was man für einen Gottesdienst braucht, wussten unsere Kinder. So wurden Blumen gepflückt, Tische und Stühle gerückt, der Altar gebaut und gedeckt. Der Opferkasten fehlte nicht, er wurde am Sonntag vom Dienstleiter mitgebracht, ebenso die Hostien für die Feier des Heiligen Abendmahls. Ein prüfender Blick - alles fertig.

Dann ging es ab in die Küche. Dort steckten viele kleine Hände in einer großen Schüssel und kneteten Stockbrotteig. ... Und die Stöcke? - Auf in den Wald!

Von der Wiese wehte schon Brutzelduft herüber. Den hatte wohl auch der Vorsteher gerochen, denn pünktlich, als zum Essen geblasen wurde, kam er mit seiner Frau aufs Gelände gefahren. (Das hat alle riesig gefreut!)

Ein weiteres Highlight der Familienfreizeit: Abendbrot am Lagerfeuer. Langsam wurde es dunkel und ein wunderschöner Sternenhimmel entfaltete seine Pracht. Da wurden selbst die tollsten und schönsten Taschenlampen ausgemacht. Aber auch in solchen Momenten bleibt die Zeit nicht stehen. Weit nach Mitternacht verabschiedeten sich die Letzten voneinander.

Dafür durfte am Sonntag etwas länger als sonst geschlafen werden, denn kein Papa musste zeitig los, um die Kirche aufzuschließen. Sie war schon offen und dank der fleißigen Kinder alles bereit. Schon während des Frühstücks hupte unser Evangelist Kortüm vor dem Tor. Da blieb auch für ihn noch Zeit für einen Kaffee.

Pünktlich wie immer begann der Gottesdienst. Das Gesangbuch wurde nach dem Eingangslied beiseite gelegt, denn nun kam das Kinderliederbuch zum Einsatz. Selbst wer das Buch noch nie in den Händen hatte, sang bald begeistert mit. Eine große Trommel und ein Schellenkranz begleiteten jedes Lied. Zentrales Thema des Gottesdienstes war das Opfer.Der Dienstleiter bat alle vier weiteren anwesenden Amtsträger zum Mitdienen, so dass im Gottesdienst vielfältige Gedanken zum Thema Opfer angesprochen wurden. Die Kinder sangen "Wir haben Freude zu verschenken" und schon war auch den Kleinsten klar, was opfern heißt - etwas schenken, etwas hergeben, sich von etwas trennen.

Nach dem Gottesdienst gab es ein gemeinsames Mittagessen und die Kinder konnten noch einmal miteinander spielen. Spätestens beim Ausräumen der Küche war klar: noch gut drei Tage hätten alle bleiben können.

Im Rückblick auf diese Tage sind alle von Herzen dankbar:

  • unserem himmlischen Vater für seine Hilfe und das Gelingen. Neben dem schönsten Wetter schenkte er gute Gedanken und das tolle Gefühl, eine große Familie zu sein
  • unserem Apostel, der uns ermöglichte, direkt auf dem Gelände einen Gottesdienst zu halten
  • den Organisatoren für ihre Umsicht und das Geschick, an wirklich alles zu denken
  • der Gemeindeleitung für ihre Unterstützung und Gebete
  • allen Anwesenden für ihre Mitarbeit und Mithilfe mit Rat, Tat und Gebet